Mit dem Format tar werden Dateien und/oder Verzeichnisse zu einer einzigen Archivdatei zusammengefasst. Die Verzeichnisstruktur, die Rechte und der Eigentümer der Dateien/Verzeichnisse werden gespeichert, der Inhalt aber nicht komprimiert. Tar gilt deswegen als das bevorzugte Archivierungsformat unter Linux.
Um ein Tar-Archiv zu entpacken benutzt man folgenden Befehl:
tar xfv Archiv.tar
Die Optionen bedeuten folgendes:
x steht für extract (entpacken), f für file (aus der Datei) und v für verbose (gesprächig).
Um ein eigenes Tar-Archiv aus Verzeichnissen/Dateien zu erzeugen benutzt man statt ein x ein c (create).
tar cfv Archiv.tar Verzeichnis1 Verzeichnis2 Datei1 Datei2
Möchte man den Inhalt eines Archives aufgelistet haben benutzt man t:
tar tfv Archiv.tar
Wenn sich ein gz am Ende einer Datei befindet bedeutet das, das diese mit gzip komprimiert ist. Allerdings kann damit nur eine einzelne Datei komprimiert werden. Will man mehrere Datei oder auch Verzeichnisse packen, muss vorher mit tar ein Archiv erstellt werden (siehe Format: tar).
Um eine Datei mit gz zu komprimieren wird folgender Befehl benutzt:
gzip Datei
Dadurch bekommt man eine Datei mit dem Namen Datei.gz. Um diese wieder zu dekomprimieren schreibt man den Befehl:
gunzip Datei.gz
Das Ergebnis ist wieder die ursprüngliche Datei. Man kann komprimierte Archive auch erzeugen oder entpacken mit dem tar Befehl:
tar cfvz Archiv.tar.gz Verzeichnis Datei
tar xfvz Datei.tar.gz
Sollte man irgendwann einmal auf ein Archiv mit der Endung tgz treffen, bedeutet es nichts anderes als tar.gz.
bz2 ist dem gz Format ähnlich und hat fast die selben Befehle. Allerdings erzeugt bz2 wesentlich kleinere Dateien als gz, weswegen ich es bevorzuge. Um eine Datei mit bz2 zu packen benutzt man den Befehl:
bzip2 Datei
Als Ergebnis bekommt man eine Datei namens Datei.bz2. Das Entpacken funktioniert mit dem Kommando:
bunzip2 Datei.bz2
Auch hier kann man mit dem tar Befehl komprimierte Archive erzeugen oder entpacken:
tar cfvj Archiv.tar.bz2 Verzeichnis Datei
tar xfvj Archiv.tar.bz2
Wenn irgendwann mal eine Datei mit dem tar-Befehl nicht dekomprimierbar ist, existiert noch eine kompliziertere Methode diese zu entpacken:
gzip -dc Datei.tar.gz | tar xfv -
Mit dem ersten Befehl wird die Datei entpackt und anschließend das Resultat auf die sogenannte Pipe geschickt. Danach holt sich der tar-Befehl die Daten von der Pipe und dekomprimiert sie. Die Pipe funktioniert dabei so ähnlich wie eine Zwischenablage.
Achtung! Bei einem Minus vor einem tar-Befehl muss die Dateinamensangabe (f) am Ende stehen z. B. tar -xvf Archiv.tar. Sonst bekommt man nur eine Fehlermeldung.
Zip-Dateien wurden und werden noch immer hauptsächlich unter Windows verwendet. Da Linux und Windows, das Zip-Format Standardmäßig packen/entpacken können, eignet es sich besonders für den Datenaustausch zwischen den beiden Betriebssystemen.
Um einzelne Dateien zu packen verwendet man den Befehl:
zip Archiv.zip Datei1 Datei2
Um komplette Verzeichnisse zu komprimieren, lautet der Befehl:
zip -r Archiv.zip Verzeichnis1 Verzeichnis2
Möchte man den Inhalt eines Zip-Archives aufgelistet haben, schreibt man einfach:
unzip -l Archiv.zip
Entpackt wird ein Zip-Archiv mit dem Kommando:
unzip Archiv.zip
Das war mein kleines Tutorial über das packen/entpacken unter Linux, ich hoffe das es für den einen oder anderen Linuxanfänger hilfreich war.
Kommentare
Gut
Gute Info. Sehr hilfreich. Danke!